Abenteurer
wider Willen
- Erinnerungen eines Angehörigen des Wiener Corps Ottonen; Band 9 der ÖVfStG-Reihe „Tradition und Zukunft“; ca. 210 Seiten,
zahlreiche Abbildungen; Wien 2006
Bestellungen an den ÖVfStG, 1180 Wien Weimarer Straße
5 oder per E-Mail an Dr.
Peter Krause
In der österreichischen Geschichtsschreibung wird die Rolle der
„Bürgerlichen“ im Kampf gegen den Nationalsozialismus oft unter- oder zumindest
schlecht belichtet. Das gilt auch für damalige Couleurstudenten,
darunter vor allem zahlreiche Monarchisten, die eine sehr klare Haltung gegen
den Nationalsozialismus einnahmen und, gemessen an ihrer bescheidenen Zahl,
auch überproportional entsprechende Konsequenzen von Verfolgung bis zu Tod
erleiden mussten. Zu dieser Gruppe sind die Corps des W.S.C. (Wiener
Senioren-Convent) zu rechnen. Der W.S.C. definiert sich selbst als „eine
Zusammenfassung von vaterländisch gesinnten, konservativen Corporationen,
welche auf Corpsprinzip aufgebaut sind und bezweckt
deren gemeinsames Vorgehen in allen studentischen Angelegenheiten.“
Vaterländisch gesinnt ist „mit betont österreichisch und treu zum Erzhaus der Habsburger“ im Gegensatz zum „deutsch-völkisch“
der zwanziger Jahre, konservativ im Sinne des damaligen Sprachgebrauchs als
waffen-satisfaktiongebend und mensurschlagend
auszulegen.
Willy Klein (1914 – 1989), Direktor des „Crédit Agricole“ in Montpellier, war der letzte Senior eines
dieser „kaisertreuen Corps“. Er erzählt in dieser französisch
geschriebenen Autobiographie die Erlebnisse seiner Kindheit, seine Zeit als
Aktiver ab 1932 beim Corps der „Ottonen“ und dessen Liquidation nach dem
„Anschluss“ von 1938, seine Flucht vor der Gestapo in die Schweiz und nach
Frankreich und seine Erlebnisse im Exil bis etwa 1943.
Dr. Christian Prosl, Österreichs Botschafter in
Berlin, dessen Vater ein Corpsbruder des Autors war,
hat dankenswerterweise diese Erinnerungen übersetzt und uns zur
Veröffentlichung überlassen. Ergänzt um einen informativen Beitrag über die
kaisertreuen Corps können wir diese nun der Öffentlichkeit als 9. Band unserer
Reihe „Tradition und Zukunft“ vorlegen.